Bauherr: Kath. Pfarrgemeinde St. Cyriakus
Der zweigeschossige Neubau des katholischen Kindergartens St. Georg im dörflichen Karlsruhe-Bulach fügt sich aus städtebaulicher Sicht sensibel zwischen dem Wohngebiet im Norden und der Grundschule im Süden ein. Der lange Baukörper ist auf der Straßenseite durch drei Rücksprünge in der Fassade gegliedert und orientiert sich somit in der Maßstäblichkeit und Höhenentwicklung an den Wohngebäuden der Umgebung.
Der Hauptzugang zeigt sich deutlich und ist großzügig überdacht, hier sind auch Möglichkeiten zum Verweilen und zum Abstellen von Fahrrädern, Laufrädchen und Kinderwägen etc. vorhanden.
Das Büro der Leitung direkt neben dem Haupteingang ist sofort auffindbar, von hier aus kann auch gesehen werden wer kommt und geht.
Die Garderoben der Kinder sind geräumig, hell und freundlich zur Straße hin gewandt mit großen Fenstern nach Norden. Sie dienen dem Ankommen, Abgeholt werden, Begegnen. Zusammen mit den zugehörigen nach Süden orientierten Gruppen- und Intensivräumen bilden sie je Gruppe eine Einheit.
Im Erdgeschoß haben die bis drei Jahre alten Kleinen ihr Zuhause. Vom jeweiligen Gruppenraum können sie direkt auf ihre eigene überdachte Terrasse nach draußen und von hier in ihr Außengelände. Die Welt der „großen“ Kindergartenkinder befindet sich im Obergeschoß. Zu jeder Gruppe gehört ebenfalls eine eigene Terrasse, untereinander verbunden durch einen langen Steg mit Freitreppe in das Außenspielgelände.
Ebenfalls im Obergeschoß befindet sich der große Mehrzweckraum zum Turnen und Toben mit Ausblick auf die schönen, alten Eichen im Westen. Er ist auch für Feste bestens geeignet, denn Küche und „Marktplatz“ mit Esstischen und Sitzbänkchen sind direkt nebenan.
Für die Baukonstruktion wurde eine Holzbauweise mit massiven Holzwänden und Decken aus Dicksperrholz gewählt, die eine kurze Bauzeit ermöglichten und den Kriterien des nachhaltigen und ökologischen Bauens gerecht werden. Dies gilt ebenso für die Außendämmung aus Holzfaserplatten. Auch als Material für die Fassadenbekleidung wurde deshalb Holz verwendet. Drei unterschiedliche Breiten und vier verschiedene Farben der senkrechten Holzbretter bunt gemischt bieten in ihrer Unterschiedlichkeit etwas für die Tastsinne und die Augen, ergeben aber von weitem wieder ein einheitliches Bild.
Im Inneren wurde ein Großteil der Wandoberflächen als robuste Sichtholzflächen der Dicksperrholzelemente belassen und nur weiß lasierend behandelt, um dem Verbräunen des Holzes vorzubeugen und die Reinigungsfähigkeit zu verbessern.
Das flache, der Länge nach leicht geneigte Dach ist extensiv begrünt, ökonomische und auch ökologische Gründe sprechen hierfür.
Die Wärmeerzeugung für Heizung und warmes Wasser fügt sich in das ökologische Konzept des Gebäudes ein und erfolgt durch eine Holzpellets-Heizung. Für frische Luft im Gebäude sorgt eine kontrollierte Be- und Entlüftung durch eine einfache Lüftungsanlage.